Sportsoziologie

Über die Sportsoziologie

Der Sport ist ein Sozialbereich, dem es immer wieder in erstaunlicher Weise gelingt, eine große Anzahl von Menschen sowohl aktiv in Bewegung zu setzen als auch passiv zu unterhalten und zu begeistern. Für viele Gesellschaftsmitglieder ist er hierdurch zu einer wichtigen und konstanten Bezugsgröße geworden, die das Leben begleitet, den Zeitfluss interpunktiert und den modernen Alltag mit Sinn aufrüstet. Die zahlreichen Leistungs- und Nutzenverschränkungen, die der Sport durch seine Körper- und Personenorientierung inzwischen mit seinem Umfeld etabliert hat, zeugen davon, dass er im Kontext der modernen Gesellschaft nicht mehr nur beiläufig wahr- und in die Pflicht genommen wird. Die breite, bis hin zur Zivilreligion steigerbare Inanspruchnahme des Sports als „neue“ Sinninstanz deutet dabei nicht nur auf den Sport selbst, sondern verweist umgekehrt auf die Verdrängungen und Verluste, die Menschen durch den Prozess der funktionalen Differenzierung in der Entwicklung der modernen Gesellschaft hinnehmen müssen. Der Sport ist insofern sowohl ein Gegen- als auch ein Entsprechungsmodell der modernen Gesellschaft. Die Sportsoziologie ist diejenige Wissenschaftsdisziplin, die den Sport in seinen organisierten und unorganisierten Ausprägungen sowie in seinen hellen und dunklen Seiten mit dem soziologischen Theorie- und Methodeninventar beobachtet und analysiert und auf dieser Grundlage Beratungsofferten für individuelle und korporative Akteure zur Verfügung stellt.

Durch Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes liegt seit Mitte 2023 nunmehr auch in Deutschland ein allgemeines Regelungswerk vor, das Whistleblowing in verschiedenen Kanälen schützen und motivieren soll. Aus Anlass dieser Entwicklung hat der Kriminologe und Whistleblowing-Experte Ralf Kölbel jüngst einen Sammelband herausgegeben, in dem Leserinnen und Leser die Gelegenheit erhalten, den Rechtsrahmen von Whistleblowing zu erschließen und sich mit Whistleblowing in verschiedenen Gesellschaftsbereichen vertraut zu machen. In diesem Zusammenhang reflektieren Felix Kühnle und Larissa Reich aus dem Darmstädter AB Sportsoziologie gemeinsam mit ihren Koautoren (Marcel Reinold und Jochen Mayer) neuere Entwicklungen zum Whistleblowing über Doping im Sport und stellen die besondere Bedeutung der Soziologie bei der Erforschung des Phänomens heraus. Genaueres zur Publikation finden Sie unter https://www.otto-schmidt.de/whistleblowing-9783811406759

Im Deutschlandfunkt-Feature von Felix Florian Weyh über den „Kulturort Stadion“ wird das gemeinsam von Felix Kühnle und Karl-Heinrich Bette verfasste Buch über Flitzer im Sport rezipiert. Die Sendung wurde am 17. März 2024 ausgestrahlt. Über folgenden Link gelangen Sie zum Beitrag: https://www.deutschlandfunkkultur.de/zwischen-hingabe-und-krawall-was-sport-anstossen-kann-dlf-kultur-2c859741-100.html

Im Rahmen der Veranstaltung „Sport mit starker Stimme!“ wurde im Bundesministerium des Innern und der Heimat am 27. Februar das neue Forschungsprojekt über „Extremismusprävention im organisierten Sport“ vorgestellt, das Felix Kühnle gemeinsam mit Kollegen der TU Dortmund (Enrico Michelini) und Uni Stuttgart (Klaus Seiberth) durchführt. Genaueres erfahren Sie unter https://www.bisp.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Nachrichten/2024/Aktionstag_Bewegt_gegen_Rassismus.html

Das Examenskolloquium des AB Sportsoziologie für Kandidatinnen und Kandidaten (schriftlich / mündlich) im Frühjahr 2024 wird am Freitag, den 27. Oktober 2023 um 14 Uhr im Besprechungsraum des Instituts für Sportwissenschaft (S 117/114) stattfinden. Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab an unter .

Die Gesellschaft hält seit langem eine gute Antwort auf Krisen parat: Soziologie. Soziologische Diagnosen können nicht nur die strukturellen Hintergründe beobachteter Probleme analytisch freilegen. Große Soziologie hat in Zeiten der Krise auch die Aufgabe, sich gegen die Turbulenzen der öffentlichen Krisenkommunikation zu immunisieren und mit kühlem Blick die Paradoxien, nicht-intendierten Folgen und selbsterfüllenden Prophezeiungen vorschneller Bewältigungsversuche offenzulegen. Denn wenn die Problemlösung an der einen Stelle Probleme an anderen Stellen erzeugt, droht womöglich schon bald: die nächste Krise.

Im Rahmen des 35. Darmstädter Sport-Forums haben Expertinnen und Experten aus dem gesamten Bundesgebiet vielfältige Zusammenhänge zwischen Sport und Krise analysiert. Die Publikation zur Veranstaltung ist soeben im Dürener Shaker-Verlag erschienen und versammelt Beiträge über Krisen, die Fangruppen in den Krieg ziehen lassen, junge Sportlerinnen und Sportler zur Flucht aus ihrer Heimat bewegen, oder das Ehrenamt und die Freiwilligkeit in Sportorganisationen gefährden. Es werden die narrativen Rahmungen kritischer Lebensereignisse in Athletenbiografien fokussiert sowie jene unter der Semantik Depression gefassten Lebens- und Sinnkrisen in den Mittelpunkt gerückt, die Athletenkarrieren nicht selten an den Scheideweg führen.

Bei Interesse an druckfrischen Exemplaren wenden Sie sich gerne an Prof. Felix Kühnle, Herausgeber des Bandes und Leiter im AB Sportsoziologie.

Felix Kühnle wurde für einen soziologischen Beitrag auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Sportpsychiatrie und -psychotherapie angefragt. Sein Vortrag über „Sportkarrieren am Scheideweg: Soziologische Diagnosen der Depression im Spitzensport“ wird am Freitag, den 23. Sept. 2023 im Kölner Sport- und Olympiamuseum zu hören sein. Mehr erfahren Sie unter https://www.dgspp.de/schedule/kongress-der-deutschen-gesellschaft-fur-sportpsychiatrie-und-psychotherapie.

Flitzer im Sport lassen sich schlecht ignorieren. Sie stürmen nackt, spärlich bekleidet oder kostümiert in Stadien und Arenen hinein und bringen Wettkämpfe durch ihre Grenzüberschreitung abrupt zum Stillstand. Indem sie parasitär ein Geschehen unterbrechen, das im Ringen um Sieg oder Niederlage ohnehin schon auf wechselseitige Störung der Kontrahenten ausgerichtet ist, werden Flitzer zu Störenfrieden zweiter Ordnung.

In ihrem neuen Buch analysieren Karl-Heinrich Bette und Felix Kühnle das Flitzen im Sport mit soziologischen Mitteln. Sie geben dadurch profunde, innovative Einblicke in eine Körperpraxis, die bislang keine größere Resonanz in der Wissenschaft hervorrufen konnte.

Mehr erfahren Sie unter:
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6682-3/flitzer-im-sport/?number=978-3-8394-6682-7

Prof. Felix Kühnle wurde eingeladen, seine Forschung über die „Depression im Leistungssport“ im Rahmen der Infomesse „Sport, Gesundheit und Inklusion“ des Sportkreises e.V. Frankfurt am Main vorzustellen. Der Vortrag wird am Sonntag, den 23.4.2023 um 12:30 Uhr in der Fabriksporthalle Fechenheim stattfinden. Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungswebseite:
https://www.sportkreis-frankfurt.de/infomesse-sport-und-gesundheit.html


Pünktlich zur WM hat das Berliner Journal für Soziologie einen Artikel über die ungebrochene Popularität Diego Maradonas in Argentinien veröffentlicht, den Felix Kühnle gemeinsam mit Marcel Reinold von der Arctic University of Norway in Alta geschrieben hat. Der Beitrag steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung:
https://link.springer.com/article/10.1007/s11609-022-00488-4


Das Examenskolloquium des AB Sportsoziologie für Kandidatinnen und Kandidaten im Frühjahr 2023 wird am Freitag, den 11. November 2022 um 16 Uhr im Besprechungsraum des Instituts für Sportwissenschaft (S 117/114) stattfinden. Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab an unter


Am 10.11.2022 wird Felix Kühnle ein Webinar zum Thema „Depression in Organisationen des Leistungssports“ an der Trainerakademie Köln halten. Die Fortbildung ist für Bundes- und Landestrainer/innen aller Sportarten und Disziplinen offen.


Auf der 3. Jahrestagung des Netzwerks „Qualitative Sozialforschung in der Sportwissenschaft“ wird Felix Kühnle am 29. November 2021 einen Hauptvortrag zum Thema „Depression im Spitzensport als Thema der (Netz-)Öffentlichkeit“ halten. Die diesjährige Netzwerktagung beschäftigt sich mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu Körper und Sport unter den Bedingungen der Digitalisierung.


Felix Kühnle wird in Zukunft als Referent für Sportsoziologie im Rahmen der neu geschaffenen A-Trainer/innen-Ausbildung „Sportklettern“ im Deutschen Alpenverein (DAV) fungieren. Am 7. November 2021 hat er bereits eine Unterrichtseinheit über „Erwartungsstrukturen und Erwartungshaltungen im olympischen Spitzensport“ in diesem Zusammenhang durchgeführt.


Am 4. Oktober 2021 hat die Kick-off-Veranstaltung im Projekt „Partizipative Organisationsentwicklung zur individualisierten Athletenentwicklung am Olympiastützpunkt“ (PRIO-Projekt) für Athletinnen und Athleten der Sportarten Hockey, Boxen und Rugby am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar in Heidelberg stattgefunden. Folglich werden wir ab sofort voll in die Hear-Phase des Projekts einsteigen. Genaueres zum PRIO-Projekt, das unter Beteiligung des Darmstädter AB Sportsoziologie durchgeführt wird, erfahren Sie unter https://prio-projekt.net/.


Felix Kühnle wurde angefragt, einen sportsoziologischen Beitrag zum jährlich stattfindenden „Tag der Sportpsychologie“ im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zu leisten. Am 29. Oktober 2021 wird er dort einen Vortrag mit dem Titel „Depression im Spitzensport als Kommunikationsthema: Beobachtung zweiter Ordnung“ halten.


Prof. Felix Kühnle, Leiter des AB Sportsoziologie, wurde an die Akademie für Politische Bildung in Tutzing eingeladen, um zwei Hauptvorträge im Rahmen des Online-Fortbildungsseminars „Sport und Politik. Die Olympischen Spiele von Tokio 2021 aus politischer Perspektive“ (26./27. April) beizusteuern. Aufgrund der pandemischen Lage werden die beiden Vorträge zum Thema „Der Schatten des Dopings: Geschichte, Methode, Problematiken“ sowie mit dem Titel „Depressionen im Spitzensport: Psychisches Leiden als Kommunikationsthema” (jew. 90 min; inkl. Workshop) leider nicht am schönen Starnberger See, sondern online stattfinden.

Foto Name Kontakt
Professor_innen
Prof. Dr. Felix Kühnle
Leitung: Sportsoziologie
+49 6151 16-24114
S1|18 102
Emeriti
Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen
Lorena Franco
+49 6151 16-24121
S1|18 101
Larissa Reich
S1|18 101
Lehrbeauftragte
Dr. Mischa Kläber
069 / 6700-440
Christian Schulz
Fachleitung: Krafttraining, Funktionelles Training
+49 6151 16-76562
H1 08
Studentische Mitarbeiter_innen
Johannes Buchholz
S1|18 111
Oskar Kurz
S1|18 111
Jan Willner
S1|18 111
Jonathan Wirths
S1|18 111

Nachfolgend finden Sie alle Lehrveranstaltungen im Arbeitsbereich Sportsoziologie aufgelistet. Nicht jede dieser Lehrveranstaltungen findet regelmäßig statt. Informieren Sie sich gegebenenfalls beim jeweiligen Dozenten oder dem Leiter des Arbeitsbereichs.

Weitere Informationen und Inhalte zu den Lehrveranstaltungen für das aktuelle Semester finden Sie im Vorlesungsverzeichnis der TUD auf diesen Seiten.

Titel Veranstaltungsart Dozent
Sportsoziologie Vorlesung Prof. Dr. Felix Kühnle
Sportmanagement Projektseminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Organisationsethik im Sport Seminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Sport, Körper und Gesundheit Seminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Spitzensport: Soziologisch betrachtet Seminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Sport und soziale Arbeit Seminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Qualitative Forschungsmethoden Seminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Soziologie des Sportevents Seminar Lorena Franco
Depression im Spitzensport: Soziologisch betrachtet Proseminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Sport und Gesundheit Proseminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Doping und Dopingprävention Proseminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Spitzensport, Massenmedien und Wirtschaft Proseminar Prof. Dr. Felix Kühnle
Sportorganisationen Proseminar Dr. Mischa Kläber M.A.
Sport und Gefühle – Soziologisch betrachtet Proseminar Christian Schulz
Sinndimensionen im Sport Proseminar Lorena Franco
Sportsoziologie Seminar Prof. Dr. K.-H. Bette
Soziologie des Fußballs Seminar Prof. Dr. K.-H. Bette
Sporthelden. Zur Soziologie sozialer Prominenz Seminar Prof. Dr. K.-H. Bette
Die Dopingfalle Seminar Prof. Dr. K.-H. Bette
X-treme. Zur Soziologie des Abenteuer- und Risikosports Seminar Prof. Dr. K.-H. Bette

Die Forschungstätigkeiten im Arbeitsbereich finden im Schnittpunkt verschiedener Themengebiete statt: der Soziologie des Sports, der Medizin- und Gesundheitssoziologie, der Soziologie des Körpers und der neueren soziologischen Systemtheorie. In allen Bereichen entstanden richtungsweisende Monographien und Artikel, die in renommierten Verlagen und Zeitschriften (transcript Verlag, edition Suhrkamp, stw-Reihe Suhrkamp, de Gruyter, UVK, Sport und Gesellschaft, Sportwissenschaft etc.) publiziert wurden. Insbesondere die Schriften zur Systemtheorie des Sports, zur Soziologie der Depression im Spitzensport, zur Soziologie des Dopings und der Dopingprävention, zur Soziologie des Körpers, zur Soziologie des Abenteuer- und Risikosports und zur Soziologie des Heroischen im Sport gehören in Soziologie und Sportwissenschaft zur Standardliteratur von Lehrveranstaltungen und akademischen Prüfungen. Auch Sportinstitutionen (z.B. Deutscher Olympischer Sportbund, Nationale Anti-Doping Agentur, Akademie für politische Bildung, Anti-Doping-Gremien des Bundes und der Fachverbände) sowie massenmediale Akteure greifen in ihren Ausbildungsmaßnahmen, Analysen und Strategien immer wieder auf die Ergebnisse der im Arbeitsbereich Sportsoziologie der TU Darmstadt erarbeiteten Studien zurück. Die Publikation „Depression im Spitzensport: Psychisches Leiden als Kommunikationsthema“ des Arbeitsbereichsleiters wurde mit dem DOSB-Wissenschaftspreis für die Jahre 2019/20 (1. Platz) ausgezeichnet. Zahlreiche Artikel und Monographien von Prof. Karl-Heinrich Bette wurden ins Englische, Französische, Koreanische, Japanische, Chinesische und Türkische übersetzt.

Schematische Darstellung der Forschungsaktivitäten im Arbeitsbereich
I. Allgemein
  • Sportsoziologie
  • Medizin- und Gesundheitssoziologie
  • Körpersoziologie
  • Neuere soziologische Systemtheorie
II. Speziell
  • Depression im Spitzensport
  • Doping im Hochleistungssport
  • Dopingprävention
  • Präsentismus und Schmerzmitteleinsatz im Spitzensport
  • Sportlerbiographien und Athletenentwicklung
  • Förderungseinrichtungen im Hochleistungssport
  • Athletenpartizipation
  • Sport und Individualisierung
  • Sportbegeisterung und Gesellschaft
  • Wirtschaft, Politik, Massenmedien und Spitzensport
  • Abenteuer- und Risikosport
  • Neue Trendsportarten
  • Sportevents
  • Sporthelden
  • Sport und Körper
  • Körper und Gesellschaft
  • Sport und Stadt
  • Sozialfigur des Trainers
  • Systemtheorie und Sport
  • Wissenschaftliche Sportberatung
  • Systemische Interventionen im Sport
  • Reflexive Sportwissenschaft

Informieren Sie sich bitte im nachstehenden Dokument über die Vorgehensweise bei der Betreuung von Abschlussarbeiten im Arbeitsbereich Sportsoziologie.
Abschlussarbeiten im AB Sportsoziologie (wird in neuem Tab geöffnet)

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