Institut für Sportwissenschaft
Beinprothesen und -orthesen können als aktive Bewegungsassistenzsysteme oder kurz “Assistenzsysteme” bezeichnet werden, wenn sie individuell und situationsabhängig einen durchgeführten Bewegungsablauf erfassen und ihn gleichzeitig durch Einwirken von Kräften und Momenten geeignet unterstützen. Ein solches Assistenzsystem kann “nahtlos” in das Körperschema integriert werden, wenn es unterschiedliche Bewegungsabsichten selbstständig erkennt und daraus ein intuitiv vorhersagbares motorisches Verhalten erzeugt und sich damit nahtlos in das Erleben des Bewegungsalltags einfügt. Assistenzsysteme versprechen somit eine deutlich erweiterte Bewegungsfunktionalität bei gleichzeitig geringerem metabolischen Energieaufwand, besserer individueller Anpassungsfähigkeit sowie höherem Bewegungskomfort im Vergleich zu konventionellen passiven oder semiaktiven Beinprothesen bzw. -orthesen.
Sprecher: Prof. Dr. André Seyfarth